Bad Schwalbach und Umgebung – als Familie unterwegs


Die geniale Ferienwohnung

Es war nur ein kurzer Trip, aber dafür mal etwas ganz anderes. Ich hatte meine Familie zur Nachfeier meines runden Geburtstages zu ein paar gemeinsamen Tagen in eine große Ferienwohnung in Bad Schwalbach eingeladen. Stefan und ich reisten bereits am 25. April 2022 an und wir nahmen die Unterkunft in Beschlag. Wir waren direkt begeistert in Anbetracht der Größe – 3 Schlafzimmer, Küche, Wohnzimmer, zwei Bäder, Terrasse und großem Flur. Noch viel mehr begeisterte uns aber die Ausstattung. Es fehlte wirklich an gar nichts! Endlich mal eine Ferienwohnung mit scharfen Messern, ausreichend Geschirr- und Handtüchern, Gewürzen, Öl, Essig und gleich drei verschiedenen Kaffeezubereitungsmöglichkeiten inkl. Kaffeepulver! Für die gemeinsame Zeit mit der jüngeren Generation war aber ebenso wichtig, dass im Wohnzimmer ein Kicker stand und wir auf der Terrasse einen super Grill vorfanden. Das Geschirr konnte nach unseren Kochschlachten problemlos in der Spülmaschine gereinigt werden. Von der Wohnung aus hatte man einen tollen Ausblick über die hügelige Gegend, und da wir so ziemlich oben am Hang am Ende der öffentlichen Straße wohnten, war Federballspielen auf der Straße kein Problem. Das Drumherum passte also schon einmal hervorragend. Da alle drei Paare über Autos verfügten, gab es auch bei der Anreise kein Problem.

Zu Zweit auf Erkundungstour

Die ersten Tage von Montag bis Donnerstag hatten wir Zeit, Unterkunft und Umgebung zu zweit zu erkunden. Unser erster Tag in Bad Schwalbach war leider verregnet, d.h. wir verbrachten ihn größtenteils in der Wohnung mit Kickern, Fernsehen und probierten die Sauna im Garten aus, die uns nicht ganz so überzeugte. Am Mittwoch strahlte dann die Sonne und wir machten uns auf zu einer schönen Wanderung in die Kreuzbachklamm bei Assmannshausen. Eine kleine Klettereinlage, eine lange Murmelbahn im Wald und viele schöne Ausblicke auf den Rhein machten den Weg zu einem schönen Erlebnis. Im Anschluss besuchten wir Bingen und schwelgten in Jugenderinnerungen in Bad Kreuznach, wo wir von 1987-1990 gelebt haben. Der Höhepunkt der Nostalgie ( und des Genusses) war ein Besuch in der Pizzeria „Ponteveccio“, in der wir 1988 zum ersten Mal gegessen und mit gerade neu erworbener Kreditkarte gespeist hatten. Am Donnerstag unternahmen wir eine Rundtour mit dem Auto nach Idstein und Bad Camberg. Beide Städte verfügen über eine schöne Altstadt, aber Idstein hat uns dabei besonders begeistert. Wunderschöne bunte Fachwerkhäuser, enge Gassen, alter Hexenturm, interessante kleine Geschäfte mit hochwertigen Dingen zum Stöbern und Cafés zum Wohlfühlen. Am Abend empfingen wir unsere Kinder mit Freund und Freundin mit einem selbstgemachten Ratatouille. Eines meiner Geburtstagsgeschenke wurde gleich ausprobiert: Wir spielten gemeinsam das Gesellschaftsspiel „Nova Luna“ und danach noch weitere Brettspiele, denn beide Paare sind absolute Spielefans.

Zu sechst wandern auf dem Wisper Trail

Rund um Bad Schwalbach ist ein ausgedehntes Wandergebiet mit zahlreichen Premiumwanderwegen im „Wispertaunus“. Ausgedehnte Wälder mit dem Herzstück die „Wisper“, ein 30 km langes Flüsschen, dass letztendlich im Rhein mündet, bieten für jede Schwierigkeitsstufe ein hervorragendes Ambiente zum Wandern und genießen. Nach einem ausgedehnten Frühstück machten auch wir uns auf den Weg und erkundeten die schöne Gegend gemeinsam. Am Abend wurde dann der Grill angeworfen und das Wetter spielte mit, sodass wir noch bis zum Dunkelwerden draußen sitzen konnten. Auch an diesem Abend wurde bis in die Nacht gespielt.

Streetart – Tour in Wiesbaden

Ich hatte uns zur Freewalking Tour zum Thema Streetart online angemeldet, also konnten wir uns trotz schlechtem Wetter nicht in der Wohnung verkriechen. Im Anschluss an die Tour konnten wir aber sagen, dass es sich gelohnt hat, trotz Regen loszuziehen. Wir hatten Glück, die Tour beschränkte sich ausschließlich auf das Gebiet unter der Theodor- Heuss-Brücke, wo in jedem Jahr das Streetartfestival „Meeting of Styles“ stattfindet und man daher dort sehr hochwertige Streetart von Künstlern aus aller Welt besichtigen kann. Peter, unser Guide, erklärte uns, wie die Schriftzüge aufgebaut sind und wie man sie lesen kann – was uns aber nur sehr lückenhaft gelang. Er erzählte von den Künstlern, dem Festival und gab uns Infos über die Inhalte der einzelnen Graffitis. Dadurch, dass wir unter der Unterführung standen, wurden wir nicht nass, kühl wurde es aber schon, sodass wir danach in eine Eisdiele gingen (klingt logisch, oder?) und uns bei Kakao aufwärmten. Da der Regen aufhörte, machten wir uns zu Fuß auf den Weg nach Mainz, besuchten gemeinsam den Dom, wunderten uns über den regen Besuch und die Feierlaune auf dem Domplatz, wo Markt und Weinfest stattfanden und suchten im im Conceptstore „Lulu“ vergeblich nach der Ausstellung des Streetartkünstlers „Bangsy“. Obwohl sie wohl schon seit längerer Zeit vorbei war, hing noch ein riesiges Werbebanner über dem Eingang, sodass wir hofften, wie wäre verlängert worden. War sie leider nicht, aber der Conceptstore hat uns auch so gut gefallen. Es scheint sich bei dem Gebäude um ein altes Kaufhaus zu handeln, dass nun alternativ genutzt wird. Im Erdgeschoss bieten verschiedene alternative Läden ihre Produkte an, so gab es einen Hersteller, der als erster Rucksäcke aus 100% Meeresplastikmüll herstellt, eine Brauerei mit diversen Bieren, u.a. auch einer Bier-Weinmischung mit Tasting, ein Hersteller von handgemachten Festshampoos, – duschmitteln und sonstigen Seifen und vieles mehr. Es hat uns allen gefallen, dort herumzustöbern. Am Abend verwöhnten unsere Tochter und ihr Freund uns mit leckerem Curry und zum Nachtisch gab es Tiramisu von der Freundin unseres Sohnes. Dieses vorzügliche Essen begleitete die Hauptattraktion des Abends, ein Krimidinner! Wir versetzten uns in die 60iger Jahre und hatten einen Mord zu lösen, der bei einem Galadinner in einem Firstclass Hotel in New York Filmsternchen, einen Senator samt Gattin, der Präsident werden will und die Geschäftsführerin des größten Modejournals zusammenbrachte. Wir lachten uns dabei fast selber tot! Wir hatten einen riesen Spaß bis spät in die Nacht.

Wieder zu zweit und Good bye

Am Sonntag war Abreisetag für die junge Generation, die am kommenden Tag wieder arbeiten musste. Stefan und ich machten noch eine kleine Wanderung bei Bad Schwalbach und besuchten den Kurpark und den See. Nachdem wir die Ferienwohnung für die Abreise am kommenden Morgen wieder aufgeräumt und zur Übergabe bereit gemacht hatten, verbrachten wir unseren letzten Abend mit Kickern und Fernsehen. Am Montag ging die schöne Woche zu ende. Auf dem Heimweg machten wir noch Halt in Bad Soden und bewunderten das Hundertwasserhaus. Ein wunderschöner Bau, in dem ich gerne wohnen würde. Gegen Abend erreichten wir wieder unsere eigenen vier Wände.