Azoren mit sehr viel Wasser rund herum
Mitten im Atlantik liegen die Azoren. Zu Nordamerika und Kanada beträgt die Entfernung 1930 km, zu Portugal 1360 km. Im Norden liegt Island 3050 km entfernt und im Süden die Antarktis mit 12.694 km.
Wir waren auf der größten Insel der Azoren, auf São Miguel. Sie ist rund 60 km lang und 15 km breit. Ein winziger Fleck im Vergleich zum Ozean. Temperaturen lagen bei 10 – 20 Grad. Die Insel ist üppig grün. Mit Palmen und kleinen Nadelwäldern und dschungelartigen Pflanzen. Landwirtschaftliche Flächen bestehen meist aus grünen Wiesen, die vielfach zur Viehzucht genutzt werden. Eine der Spezialitäten der Azoren ist der Ziegenkäse. Ziegen haben wir aber vergleichsweise wenige gesehen.
Unterkunft
Übernachtet haben wir in einer Unterkunft, die wir über Airbnb gebucht hatten. Außen standen 4 Sterne. Unser geräumiges Apartment war mit Küche, Bad und Schlafzimmer ausgestattet. Auf den anderen Buchungsportalen werden die Unterkünfte wesentlich teuer angeboten. Der Unterschied bestand darin, dass wir eher eine der einfachen Unterkünfte hatten und es keinen Zimmer Service gab, was wir aber auch nicht vermissten. Wir finden es eher störend, wenn man daran denken muss, dass irgendwann im Laufe eines Vormittags das Zimmermädchen vorbei kommt und man noch nicht unterwegs ist. Handtücher und ähnliches wurde auch nicht gewechselt. Man sagte uns jedoch, wir könnten uns bei der Rezeption bei Bedarf neue holen. Ob das mit Kosten verbunden gewesen wäre, wissen wir nicht. Die kleine Anlage wurde von mehreren Gärtnern schön gestaltet. Ein winziger Pool, der auch täglich gereinigt wurde, in dem wir aber nie jemanden gesehen haben, war auch vorhanden.
Tourismus
Die Azoren sind touristisch zu dieser Zeit im April nicht gerade überlaufen. Bevor sie Ryanair von Frankfurt/Hahn aus anflog, musste man über Portugal fliegen, um auf die Azoren zu kommen. Der Flieger auf dem Hinflug war ausgebucht, auf dem Rückflug vielleicht zu 4/5 gefüllt. Es gibt zwar einige größere Hotelkomplexe, die sich auch nicht gerade ins Landschaftsbild einbetten, aber das ist die Ausnahme. Sandstrände gibt es wenige. Auch die felsigen Badestellen, die vielfach ausgeschildert sind, fanden wir nicht gerade einladend. In den ersten Tagen war das Wetter ziemlich stürmisch. Entsprechend hoch waren die Wellen, die sich über zig tausend Kilometer aufbauen konnten, bis sie auf den kleinen Punkt Azoren treffen. Es gab auch keine Fahnen, die das Baden erlaubt oder verboten hätten, obwohl unser Reiseführer diese ankündigte. Es gab lediglich Warnschilder, die beschrieben, wie man sich verhalten soll, wenn man mit der Strömung heraus getrieben wird. Die Brandung, die sich quer über die Badestellen erbrachen, machten wirklich jedes Baden zu einem tödlichen Adventure. 16 Grad Außentemperatur waren auch nicht gerade einladend zum Schwimmen, obwohl wir – vermutlich Einheimische – in Badebekleidung an einem Sandstrand gesehen haben. Im Sommer steigt die Temperatur bis auf immer noch frische 25 Grad. Die zwei Surfschulen der Insel waren auch noch verweist, obwohl die Wellen für Profis schon geeignet aussahen. Wesentlich einladender waren die warmen Quellen, die bis zu 40 Grad warmes, gesundes Thermalwasser bieten und wohlige kleine idyllische Badeorte sind. Eintrittspreise lagen zwischen kostenlos bis 12.- €, je nach Größe und Ausstattung. In der Regel wurden bei diesen Badeanstalten auch Massagen und Kuranwendungen angeboten.
Wetter
Zum Wetter ist zu sagen, dass es zwar zwischendurch immer mal wieder geregnet hat, aber an keinem Tag über längere Zeit, sodass wir immer auch auf Entdeckungsreise in die Natur gehen konnten. Die Natur erschien danach noch grüner, die Blüten noch bunter und wir konnten herrliche Fotos machen. Die Temperaturen lagen zwischen 8 und 18 Grad und gelegentlich wehte der Wind kräftig, aber auch die Sonne hat zu unserer Freude viel geschienen. Laut Wettervorhersage sollte es die ganze Woche regnen, wir waren daher überglücklich mit dem Wetter. Beim Wandern ist es angenehm, wenn es nicht heiß ist und für nachts hatte unser Apartment eine Heizung! Diesen Luxus hatten wir gar nicht erwartet. In südlichen Ländern ist das ja nicht unbedingt selbstverständlich.
Rastplätze – Parques de Merendas
Mit großer Begeisterung haben wir die Rastplätze auf São Miguel genossen. Überall auf der Insel findet man an den Straßen, vornehmlich kombiniert mit Aussichtspunkten, parkähnliche Picknickplätze mit Tischen und Bänken und Grillmöglichkeit. Zum Teil sind sogar Sonnenliegen aus Holz vorzufinden! Davon könnten wir uns in Deutschland wirklich mal eine Scheibe abschneiden. Auffällig war auch, dass nur äußerst selten mal Müll irgendwo herumlag.