Harz-Amsterdam-Peking-Ho Chi Minh – der lange Weg zum Ziel in Vietnam


Ja, wir sind wieder mal auf Tour! Dieses Mal haben wir uns auf den Weg nach Asien begeben. Wieder ein sozialistisches Land, aber wie jetzt schon klar ist, liegen Welten zwischen Kuba und Vietnam. Während Kuba eine deutliche Mangelwirtschaft zeigte, schlägt uns hier der Konsumterror wie in jeder anderen Megagroßstadt der Welt gleich entgegen. Aber von Anfang an:

Unser Auto wartet auf uns beim Air B&B Gastgeber in der Nähe vom Schipol Airport, von wo wir am 1.2.2018 mit China Southern Airlines nach Ho Chi Minh über Bejing starteten. Klingt vielleicht verrückt, dass wir erst nach Westen gefahren sind, um dann nach Osten zu fliegen, aber der Preis war einfach unschlagbar. Bei 906€ für zwei Personen konnten wir nicht nein sagen und nahmen sogar in Kauf, einen Zwischenstopp von fast 18Std in Bejing auf uns zu nehmen. Der Flug nach China war ok, auch wenn man unser vorgebuchtes vegetarisches Essen nicht auf dem Schirm hatte. Man bemühte sich zumindest, uns etwas aus der Business Class zukommen zu lassen. Leider war die Qualität aller Mahlzeiten auf dem gesamten Hinflug mehr als dürftig. Fade Antipasti schlabberige, nicht durchgebackene Brötchen, 1 Trockenpflaume etc. Nach ca. 9-stündigem Flug erreichten wir Bejing. Wir waren uns noch nicht sicher, ob wir die Möglichkeit eines kurzen visafreien Aufenthalts nutzen wollten, um ggf. noch in die Stadt reinzufahren, oder zumindest den Flughafen verlassen zu können. Die Entscheidung nahm man uns allerdings ab. Bei der Ankunft erwarteten mehrere Mitarbeiter die Fluggäste mit Klemmbrettern, auf denen die Weiterflugziele notiert waren. Eine Dame nahm uns und noch 7 andere Reisende in ihre Obhut und teilte uns die unglaubliche Neuigkeit mit, dass wir die Möglichkeit hätten, ein von ihnen bezahltes Hotel für den langen Zwischenstopp zu nutzen! Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Eine Einreise nach China war auf jeden Fall nötig, es gab keinen direkten Transit. Sie versorgte uns mit Bordingpässen für den Weiterflug, ließ uns Ein- und Ausreisekarten ausfüllen, begleitete uns zur Immigration und stellte immer wieder dieselben Fragen bezüglich des von uns eingecheckten Gepäcks. Es ist nicht erlaubt. Batterien, Akkus, Streichhölzer oder Feuerzeuge in dem Gepäck zu haben. Wir hatten unser Netbook im Rucksack, andere Feuerzeuge. Nach der Immigration gings also zusammen zum Gepäckband, wo aber keines unserer Gepäckstücke war. Sie versicherte sich immer wieder, ob wir kein Schloss am Rucksack hätten und entschied letztlich, dass sie sich darum kümmern würden und das Netbook aus dem Gepäck rausholen und extra unterbringen würden. Das ganze hinterließ kein gutes Gefühl bei uns, besonders, weil das Gepäck nicht beim Band war, aber es blieb uns nichts übrig. Wir wurden von ihr und weiteren zwei Mitarbeitern mit Bustransfer bis zum Flughafenhotel begleitet. Dieser Service war für uns völlig unerwartet und Luxus pur! Wir genossen ausgiebig Dusche und Schlafmöglichkeit und machten auch noch einen kleinen Spaziergang, was aber in Anbetracht dessen, dass es sich um Flughafengebiet handelte und dass es minus 2 Grad war, nicht sehr verlockend war. Relativ erholt ging es dann mitten in der Nacht – wir hatten 7 Stunden Zeitverschiebung – wieder zum Flughafen, durch die Immigration und in die Abflughalle. Der Airport ist laut Internet nach Atlanta der zweitgrößte der Welt, aber wirkte völlig provinziell. Wir haben bei der Einreise gar keine Geschäfte gesehen und nur unser Flug wurde bei den Immigrationsschaltern, die wir zu sehen bekamen, abgefertigt. Bei der Ausreise, erschien die Infrastruktur für einen Flughafen dieser Größe ebenfalls merkwürdig wenig. Wir wurden direkt in den Bordingbereich geleitet. Noch einmal versuchten wir herauszufinden, ob unser Gepäck sicher durchgecheckt nach Vietnam käme, aber so richtig war da nichts herauszufinden. Der Flug von Bejing nach Ho Chi Minh dauerte noch einmal gut 6 Stunden und wir hatten das Glück, dass er nicht ausgebucht war und wir uns ausbreiten konnten.

https://travelwild.de/3-2-2018-ho-chi-minh-atemlos-durch-die-stadt/