Ho Chi Minh – Die Stadt verschlägt mir den Atem! in Vietnam


Wenn man von einer Stadt behauptet, dass sie einem den Atem raubt, meint man in der Regel ihre Schönheit. Bei Ho Chi Minh, vielfach auch immer noch Saigon genannt, ist es der Smog. Anders als in Kuba ist es eigentlich kein Gestank nach Abgasen, sondern die Feinstaubbelastung ist immens. Über der Stadt liegt ein Dunstschleier und schon nach kurzer Zeit in den von Motorrollern völlig überfüllten Straßen bekommt man einen trockenen, kratzenden Hals und das Gefühl, benebelt zu sein. Viele Menschen tragen Mundschutz, ich tue es ihnen gleich. Hinzu kommt die Hitze – um die 30 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80%. Der Verkehr nimmt einem aber nicht nur den Atem, er ist auch die größte Gefahrenquelle in Vietnam. Hinter ihr kann sich Malaria und Denguefieber nur verstecken. Der Verkehr rauscht unaufhörlich ohne Gnade an einem vorbei. Es wird sich weder an vorgegebenen Richtungen, noch an Fußgängerüberwege, oder sogar häufig nicht mal an rote Ampeln gehalten. Man muss höllisch aufpassen, nicht unter die Räder zu kommen. Eine der Hauptstraßen zu überqueren gleicht Russisch Roulette.

Wir kamen heute morgen gegen 6 Uhr an, fanden auch dank Smartphone gleich den richtigen Bus in Richtung unserer Air B&B Unterkunft, aber konnten dort natürlich noch nicht rein. Für uns hieß das, dass wir nur den großen Rucksack hinbrachten und dann die Stadt erkundeten. Wir genossen heißen vietnamesischen Kaffee mit Milch, der eher nach Kakao schmeckte – wirklich lecker, obwohl ich eigentlich keinen süßen Kaffee mag. Die meisten Leute scheinen ihn hier kalt zu trinken, aber Eiswürfel wollten wir aus Furcht vor Durchfall nicht gleich wagen.

Unser Weg führte uns auch in das Kriegsrelikte-Museum. Es war für uns beide – sieht man mal von KZ – Gedenktstätten ab – das erschreckendste Museum, das wir je gesehen haben. Jeder weiß von den Greueltaten im Vietnamkrieg, die Massaker an Zivilisten, vielfach an Kindern. Es ist bekannt, was der Einsatz von Agent Orange angerichtet hat, aber die Bilder und Berichte zu sehen, hat uns beiden noch einmal den Atem geraubt. Wir werden hierauf in einem gesonderten Bericht noch einmal zurückkommen.

Gegen Mittag konnten wir dann endlich unser Zimmer mit Kochecke und Bad beziehen. Wir hätten es nie gefunden. Versteckt in einem mehrstöckigen Haus, wo der Eingang eine Einfahrt mit Rollerverleih und Werkstatt darstellt, kommt man per Aufzug in der zweiten Etage zu einem Flur mit Innenhof. Unser Zimmer geht zum Glück in Richtung des Innenhofes, denn wir sind im absoluten Zentrum der Stadt in der Nähe des Artmuseums untergekommen und besonders abends ist dort die Hölle los. Laute Musik und Verkehr würden uns sicher nicht schlafen lassen. Das Zimmer ist sauber, hat ein breites Bett und Wlan, was uns die Möglichkeit bietet, dieses Mal von unterwegs bereits unseren Blog mit neuen Inhalten bestücken und unsere Leser direkt teilhaben lassen zu können.

Wir ruhten uns ein paar Stunden aus, um am Abend noch einmal loszugehen, auf der Suche nach etwas vegetarischem zu Essen. Wir fanden ein super Restaurant namens Amitaba, dessen große Auswahl uns schon fast überforderte.

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