Kurvenreiche Fahrt durch Traumlandschaft
Unser Wecker reißt mich um 5:45 Uhr aus dem Schlaf. Wir wollen gegen 6 Uhr los, zu Fuß zum Busbahnhof, da wir um 7 Uhr, eine Stunde vor Abfahrt, einchecken müssen. Um diese Uhrzeit ist die Luft noch kühl genug und die Abgase noch nicht ganz so schlimm, sodass ich mir zutraue, trotz Gepäck die Strecke ohne Frühstück und müde zu schaffen. Leider lässt uns der Viazul-Mitarbeiter nicht schon die Fahrt für die Rückkehr nach Havanna am 11. reservieren. Wir befürchten, dass es da mit Plätzen evtl. knapp werden kann, und dann wird es ja wirklich wichtig, dass alles klappt. Die Rückfahrt wird reine Fahrtzeit fast 18 Stunden betragen, eine ganz schöne Horrorvorstellung. Häufig sind bei den Bussen die Rücklehnen ausgeleiert und lassen sich nicht mehr verstellen. Grausige Aussichten! Wir werden also vertröstet, dass wir die Reservierung bzw Buchung noch in „Baracoa“ machen können, jetzt zu dieser Uhrzeit wäre an seinem Schalter nur Check-in möglich. Ein Hoch auf die Flexibilität!
Unsere heutige Fahrt ist die schönste, die wir bisher gemacht haben. Erst entlang der Küste und später, über eine kurvenreiche Strecke durchs Gebirge, fahren wir mitten durch den Regenwald in das am Fuße des Tafelberges „El Yunque“ liegende Städtchen „Baracoa“. Am Busbahnhof haben wir gleich Glück und wählen das für uns genau richtige Quartier aus. Wir haben eine ganze Etage eines Hauses mit Wohnküche, Schlafzimmer, Bad und Terrasse in freundlichem Gelb und Rot gestrichen. Die Vermieter sind ein junges Paar, wobei sie als Kind 4 Jahre in Berlin gewohnt hat mit ihrem Vater, nachdem die Mutter einen tötlichen Unfall hatte und er eine Deutsche geheiratet hatte. Mit 14 ist sie nach Kuba zurückgezogen ist. Sie spricht super deutsch und wir können uns gut von ihr beraten lassen. Wir erfahren auch, dass in Kuba erst Weihnachten zuhause in der Familie mit gutem Essen und später als große Party auf den Straßen mit viel Musik und Getränken gefeiert wird.
Am Abend nutzen wir die Gunst der Stunde und kochen uns Spaghetti mit Tomatensoße. Ich mache mir noch Thunfisch aus der Dose in die Soße, für Stefan finden wir leider nichts passendes. Endlich mal wieder satt werden. Unser letztes Essen im Restaurant in Santiago war wieder eine Katastrophe: eine Hand voll Reis, eindeutig mit Fleisch zusammen gekocht und ein paar Fäden Gemüse, schätzungsweise Spinat, dazu je 4 dünne Scheibchen Gurke und Tomate als Salat und ein Erfrischungsgetränk für 8 CUC! Das wäre schon in Deutschland eine Zumutung! Es schmeckte darüber hinaus miserabel.
Wir werden in den nächsten Tagen mal bei unserer Vermieterin essen. Da es hier überall Kokospalmen gibt, ist es typisch für „Baracoa“, mit Kokosmilch zu kochen. Für uns als Fans der asiatischen Küche, hört sich das hervorragend an.
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