Trinidad/ La Boca Kuba


Ausflug ans Karibische Meer

Ich erwache, weil es plötzlich ganz ruhig und stockdunkel im Zimmer ist. Stromausfall! Die Aircondition und das Licht im Bad sind aus. Da unser Zimmer kein wirkliches Fenster, sondern nur Gitter zum Flur mit Fensterläden hat, die wir schließen müssen, wenn wir nicht alle Hausbewohner und Mitarbeiter teilhaben lassen wollen, was wir im Zimmer machen, haben wir über Nacht das Badlicht angelassen. Meine Uhr zeigt 6:50 Uhr, Stefan ist bereits los zum Joggen. Ich taste mich mit dem Licht des E-Readers zur Toilette vor. Nach dem Dauerbrummen der Aircondition ist die Stille und Dunkelheit richtig beängstigend, außerdem wird die Luft sofort stickig. Es bleibt mir nichts übrig, als den Fensterladen etwas zu öffnen, sodass etwas Licht vom Flur, der Tageslicht durch die Dachterrasse hat, zu bekommen. Es hat keinen Zweck wieder ins Bett zu gehen, da ich nicht schlafen kann, wenn ich das Gefühl habe, beobachtet zu werden. Ich finde im Halbdunkeln Stefans Stirnlampe und dusche bei dem spärlichen Licht. Die elektrische Dusche ist natürlich auch kalt. Als ich beginne, meine Sachen zusammenzupacken, geht das Licht wieder an und Stefan kommt wieder. 5 Minuten später ist wieder alles düster. Das ist jetzt der 4.Stromausfall in 3 Wochen auf Kuba, diesmal recht hartnäckig. Wir packen mit Stirnlampe unsere Siebensaachen und machen uns auf die Suche nach einem Taxi für die 6 km an den Strand nach „La Boca“. Schnell werden wir fündig und fahren in einer Schrottkarre, bei der wir schon befürchten, nicht mal aus Trinidads Altstadt herauszukommen. Das Kopfsteinpflaster setzt der alten Karre unbestimmter Marke und Alter heftig zu. Endlich auf der Landstraße kämpfen wir um etwas Atemluft. Der Abgasgestank ist kaum auszuhalten, aber 6 km überstehen wir dann doch und finden gleich eine sehr nette Casa für 25 CUC inklusive Frühstück. Wir melden uns auch gleich zum Abendessen an. Das Örtchen erscheint auf der Karte so winzig, dass wir befürchten, keine vernünftige Verpflegung zu bekommen. Da wir am Vortag schon nur Frühstück, Eis und Kekse hatten, ist mal wieder etwas Richtiges angesagt. Auf unserer Ortserkundung geraten wir an einen Imbissstand mit nur Fleischgerichten und einen der typischen Pizzaständen. Es gibt also zum Frühstück Tropfpizza mit Käse und Ketchup. Es ist recht heiß, daher wird es mit einem längeren Spaziergang nichts. Wir suchen uns ein schattiges Plätzchen am Meer und nehmen unser erstes Bad in der lauwarmen Karibik. Ich finde sie gerade richtig. Das Wasser schafft es gerade noch so, einen zu erfrischen, ohne gleich Eismeergefühle zu bekommen. Den Nachmittag verbringen wir gemütlich in Schaukelstühlen auf unserer Terrasse mit Kaffee. Ich lese Stefan aus einem Buch über die Philosophie des Reisens vor von einem Reiseschriftsteller, der seit Jahrzehnten immer wieder an seine Grenzen gegangen ist. Sehr interessant.
Als das Sonnenlicht die Umgebung in warmes Licht taucht, machen wir uns auf zum Fotografieren und lernen Mücken und andere kleine, beißende Mistviecher kennen, die uns die Stimmung etwas versauen. Ein leckeres Abendessen mit Pommes, Yucca, Kürbis, Reis, Salatteller (hoffentlich vertragen wir ihn), Vorsuppe und Wackelpudding beschließt den Abend. Morgen geht es mit Pferdekutsche als Taxi zurück nach Trinidad und von dort per Viazul Bus nach „Sankti Spiritus“.

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