Havanna in Kuba


Der letzte Tag einer 6-wöchigen Reise

Unser letzter Tag in Kuba ist angebrochen. Ein wunderbares Frühstück erwartet uns. Die Zusammenstellung ist wie immer: Brot, Eier, Käse, Honig, Kaffee, Obstsaft und Früchte, aber das Obst besteht aus einem Teller Guavenscheiben, Papayastückchen und Ananas. Darüber hinaus einem weiteren Teller mit drei Apfelsinen. Das ist uns für ein Frühstück zu schade, und wir stellen uns für den letzten Morgen etwas in den Kühlschrank.
Wir werden heute zu den Festungen auf der anderen Seite der Bucht fahren. Bei unserem ersten Aufenthalt in Havanna haben wir noch nicht geblickt, dass dorthin auch eine Fähre  fährt. Wir wollten laufen, aber der Tunnel ist nur für Fahrzeuge erlaubt. Heute schnappen wir uns einen Bus und haben damit ein Stück bis zum Hafen an Fußweg gespart. Unterwegs besorgen wir in der „Feria de Artesania“ noch eine Kleinigkeit für unsere Nachbarin zuhause, die die ganze Zeit unsere Post aus dem Briefkasten geholt hat, und unsere Familie und Freunde und fahren dann per Fähre nach „Havanna- Casa Blanca“. Zur Festung ist noch ein Stück zu laufen. Unterwegs stellen wir fest, dass unsere Sonnencreme ausläuft, weil der Deckel zerbrochen ist. Zum Glück bewahren wir solche Dinge immer noch in Plastikbeuteln mit den praktischen Zippverschlüssen auf, sodass der Rucksack meiner Freundin keinen ungewollten Sonnenschutz erhalten hat. Da wir so aber nicht weiterreisen wollen und wegwerfen zu schade ist, machen wir eine Kubanerin, die am Straßenrand einen Stand hat, damit glücklich. Wir haben während unseres ganzen Kubaaufenthalts keine Sonnencreme in Geschäften gesehen und wenn es sie gibt, ist sie sicher sehr teuer. Wir wurden mehrmals von Einheimischen auf Creme für die Haut angesprochen. Schade, dass wir keine Proben mitgenommen haben. Diese Frau strahlt auf jeden Fall übers ganze Gesicht und wir haben ein Problem weniger. Gut, dass die Tube erst am letzten Tag ihren Geist aufgegeben hat. Sonnencreme ist in Kuba unerlässlich.
Wir wandern an einem Militärmuseum vorbei und erreichen die erste Festung „Fortalezza de la Cabaña“. Wir entscheiden uns, die 6 CUC pro Person zu opfern, 2 mehr als im Reiseführer angegeben, aber die zweite Festung nicht auch noch zu besuchen, die ein Stück weiter auf der Spitze der Halbinsel liegt. In dieser Festung ist ein Waffenmuseum und die Kommadantur von Che Guevara zu sehen. Irgendwie ist das ganze so lieblich gestaltet, mit schattigem Sitzplätzchen und kleinen Pyramiden aus blankgeputzten Kanonenkugeln, dass man sich immer wieder ins Bewusstsein rufen muss, dass es sich hier um einen Kriegsschauplatz handelt. Man hat eine gute Aussicht auf Havanna, und das war der Grund, warum wir hier hin wollten, nicht die Begeisterung für Waffen und Helden.
Zurück überlegen wir erst, ob wir versuchen sollen mit dem Bus zu fahren, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht durch den Tunnel nach Alt Havanna fährt, sondern irgendwo ins Inland, ist groß. Wir nehmen also wieder die Fähre. Zurück in der Stadt haben wir noch ein abschließendes Ziel: die Eisdiele „Copelia“. Hier in Havanna haben wir sie bisher nicht gefunden, aber mein Reiseführer weist uns den Weg. Wieder haben wir Glück mit unserer Buswahl. Er bringt uns fast bis vor die Haustür. In dieser Gegend waren wir bisher noch nicht. Sie wirkt viel mehr wie eine Straße irgendwo im Rest der Welt. Sie ist sehr belebt und bald wissen wir auch warum. Es findet gerade das Filmfestival des lateinamerikanischen Filmes statt. Müssten wir nicht morgen fliegen, würden wir es vielleicht schon wagen, mal einen Film anzusehen, wenn auch auf Spanisch. Es sind mehrere Kinos, aber auch Jazzclubs, Fakultäten der Uni und Ministerien an dieser Straße. Ein Stück des Weges kommen wir an einen Park. wo uns das „Copelia“- Schild ins Auge springt. Hier wurde der Film „Fresas y chocolate“ gedreht. Leider hat diese „Copelia“-Eisdiele zwei Eingänge und zielstrebig weist uns ein Einweiser in Richtung des Eisstandes für CUC. Wir hatten zuvor in Kuba noch nie die Auswahl zwischen so vielen Sorten, aber auch noch nie ein Eis für CUC und entsprechend teuer. Egal, es ist lecker und unser Rest kubanisches Geld reicht. Danach machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für ein letztes Abendessen, das nicht aus einer Tropfpizza bestehen soll. Da es schon kurz vor 18 Uhr ist und bald dunkel wird, wird es Zeit. Wir finden etwas entsprechendes, wo ich Fisch und Stefan etwas vegetarisches zu essen bekommt und begeben uns danach zurück zu unserer Casa. Unsere Vermieter verabschieden sich schon mal und bedanken sich herzlich bei uns. Armando hat am kommenden Tag einen Boxkampf in Camagüey. Wir machen noch einmal klar, dass wir am kommenden Morgen kein Frühstück mehr wollen, weil 5:30 Uhr einfach zu früh ist. Gegen 22 Uhr liegen wir im Bett.

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