Santa Clara Kuba


„Hasta Siempre Comandante“
Wir genießen mal wieder ein leckeres Frühstück in unserer Casa mit Ananas und Apfelsinen, Brot mit Rührei, eine Art Zwiebackbrot, Marmelade /Honig, Kuchen und Kaffee. Wenn man weiß, mit wie viel Aufwand der Einkauf verbunden ist, lernt man so ein Frühstück erst richtig schätzen. Wir entscheiden uns spontan, um eine Nacht zu verlängern. Santa Clara gefällt uns ausgesprochen gut. Heute gehen wir auf „Che Guevara Pilgerreise“. Im ganzen Land, aber besonders hier in Santa Clara hat man das Gefühl, als wäre die Revolution gerade erst gewesen und die Helden lebendiger als je zuvor. Überall findet man Banner, Plakate, Konterfeis auf Häusern, Autos, T-shirts etc. mit Che Guevara oder Fidel Castro oder mit Schriftzügen von Reden dieser unvergesslichen Helden der Revolution.Wir besuchen die Ausstellung über das Leben von Che Guevara mit einer Sonderausstellung über Tamara Bunke, unter den Genossen auch „Tania“ genannt, einer Deutschen, die als einzige Frau an der Seite von Che gekämpft hat und ebenfalls in Bolivien getötet wurde. Laut einem Führer, der auf Deutsch Erklärungen gibt, wurde Che ins Bein geschossen und starb am kommenden Tag. Man flog ihn mit einem Hubschrauber ca 40km weiter und schmiss ihn dort raus. Man wollte verhindern, dass er gefunden und sein Grab eine Pilgerstätte würde. Es ist ihnen nicht gelungen, seine sterblichen Überreste wurden 1997 von Bolivien nach Cuba überführt, wo ihm und seinen Mitkämpfern ein Mausoleum geschaffen wurde, wo heute Menschen aus aller Welt hinpilgern. Es ist glaube ich der einzige Ort auf Cuba, wo auf absolute Ruhe penibel geachtet wird. Es ist auch verboten Fotoapparat, Handy oder Essen und Trinken oder überhaupt eine Tasche mit reinzubringen. Der oben erwähnte deutschsprachige Führer einer Reisegruppe wagt nicht einmal im Flüsterton etwas zu sagen, sondern weist nur mit einem Fingerzeig auf das als Stern geformte Licht, das auf Che`s Grabplatte gerichtet ist.
Am Nachmittag geht unsere Reisen weiter auf Che’s Spuren. Wir besuchen den „Tren Blindado“, einen mit Munition gefüllten Zug der Armee Batistas, den Che Guevara mit seinen Partisanen zur Entgleisung brachte und damit den Krieg entschied. Batista floh einen Tag später außer Landes, die Revolution nahm ihren Anfang.
Nach dem Zug Memorial reicht es uns an Revolution. Wir besuchen nochmals unseren „Rincon de chocolate“ und schlagen uns den Bauch voll mit Eis, Eisschokolade, Schokoladenstücken und Kaffee und philosophieren darüber, wie Graffitis, die allesamt Frieden und Bildung statt Waffen und Zerstörung als Ideal darstellen, mit der Verherrlichung des bewaffneten Kampfes zusammenpasst. Dennoch kann ich eine gewisse Faszination, die Che Guevara auf mich schon immer hatte und auch hier noch hat, nicht verhehlen.

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